• Dirk Schuhmacher Hamburg

Modul 1 – Einstellung und Verhalten

Umgang mit Problemen & Widerständen
Immer wieder stehen wir vor Problemen, vor der Frage „Was tun?“. Beachtung bringt Verstärkung, Nichtbeachtung bringt Befreiung. Diese Aussage ist in Teilen richtig, gleichzeitig aber auch problematisch. So ist vorab oft nur schwer zu beurteilen, welche Probleme bei Nichtbeachtung Befreiung bieten werden. Auftretende Probleme zu verdrängen hilft meist nur für kurze Zeit, die meisten ungelösten Probleme kommen später in neuer Dimension zurück. Was wir nicht lösen und verarbeiten können, blockiert oft auch unterbewusst unsere Gedanken, diese wiederum bestimmen unser Handeln. Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen funktioniert nicht, weil „nichts fühlen“ dauerhaft nicht möglich ist.
Jemand der durch Gefühle wie Heiterkeit, Gelassenheit und Fröhlichkeit beschwingt ist, wird sich zudem leichter motivieren und selbst managen können als jemand der von Ärger beherrscht wird. Stress und Ärger führen zu einem deutlich höheren Risiko von Asthma-, Magen-, Herz-, Krebs- oder Kreislauferkrankungen. Der Umgang mit Widerständen ist sicher nicht immer einfach. Widerstände können uns hemmen und im Extremfall sogar blockieren. Wenn wir zurückdenken an die größten Probleme, die wir in unserem Leben zu lösen hatten, so sind diese aus heutiger Sicht meist nur noch klein. Lernen Sie deshalb Widerspruch zu ertragen.

Was ist ein Problem?
Ein Problem ist vielleicht zunächst einmal nichts weiter als eine unbeantwortete Frage oder ein Zustand, in dem ich noch keine Entscheidung getroffen habe. Probleme machen uns Sorgen. Lernen Sie echte Sorgen von unnötigen Sorgen zu trennen und sich auf die Probleme zu konzentrieren, deren Lösung im Rahmen Ihrer Möglichkeiten liegen. Vielleicht kennen Sie den Spruch „Lieber Gott gib mir die Fähigkeit, Dinge die ich ändern kann zu unterscheiden von Dingen die ich nicht ändern kann, und gib mir die Gelassenheit nicht Dinge ändern zu wollen, von denen ich weiß, dass ich sie nicht ändern kann“.
Oft geht es bei Problemen um die Frage, wie ich mit einem Leiden umgehe, das mich von außen trifft und dem ich nicht ausweichen kann. Ein guter Grund für die innere Unverletzlichkeit ist in solchen Situationen das gute Gewissen, das wir haben, das uns ermöglicht, aus dem inneren Selbst heraus im Einklang mit uns zu leben. Wenn wir Widerstände feststellen (z.B. Ablehnung) neigen wir dazu, diese Widerstände persönlich zu nehmen. Wenn wir aber lernen den Sachinhalt von der persönlichen Betroffenheit zu trennen, haben wir einen guten Weg, Widerständen wirksam zu begegnen. Aber auch wenn wir persönlich verletzt werden, können wir dem anders als vielleicht gewohnt begegnen. Wenn wir mit uns selbst im reinen sind, nehmen wir die Verletzungen anderer nicht mehr persönlich, sondern werten sie vielleicht vielmehr als Ausdruck ihrer eigenen Verletzungen. Wenn unsere „Liebe“ zu den Menschen stark genug ist, vermag sie vielleicht sogar die Wunden dessen zu heilen, der uns verletzt. Mag sein, dass Ihnen das jetzt zu spirituell klingt. Versuchen Sie mal für eine kurze Zeit diese Sichtweise einzunehmen. Das kann eine spannende Erfahrung sein. Wo immer zwei Menschen sich treffen, sind in Wirklichkeit sechs zugegen: jeder der beiden, wie er sich selbst sieht, jeder, wie der andere ihn sieht, und jeder, wie er wirklich ist (William James)

Warum tut ein Nein so weh?
Ich nehme hier als Beispiel einmal den Beruf des Verkäufers. Verkäufer sehen in einem Nein zu ihrem Angebot in Teilen auch immer gern ein Nein zu sich selbst. Ablehnung ist der Gegenpol von Anerkennung, einem für uns wichtigen „Lebenselixier“. Daraus können wir ableiten, warum Menschen, die mit sich und ihrer Umfeld im reinen sind und sich geliebt und gemocht fühlen, auf ein nein wesentlich entspannter reagieren können. Ihr „Fass“ mit dem Lebenselixier Anerkennung ist prall gefüllt und so wirft sie „ein wenig Ablehnung“ nicht gleich aus der Bahn. So steht die Qualität unserer Beziehungen in direktem Bezug zu unserem beruflichen Erfolg, ja damit sogar zu unseren wirtschaftlichen Verhältnissen.
Wer eine verkäuferische Tätigkeit ausübt, wird immer wieder mit einem Nein des Kunden konfrontiert, eine Tatsache, die den Beruf prägt. Eine aktive verkäuferische Tätigkeit wird in den meisten Branchen weit besser bezahlt als z.B. Verwaltungs- oder Innendiensttätigkeiten. Längst nicht alle Menschen fühlen sich für den Beruf des Verkäufers geeignet, und das liegt sicher auch zu einem Großteil an der oft noch nicht erlernten Fähigkeit, mit Widerständen umzugehen. Sehr wahrscheinlich würden Verkäufer sehr viel weniger Geld verdienen, wenn verkaufen einfacher wäre, jeder es aus dem Stand könnte und Kunden zu allem stets sofort „ja und Amen“ sagen würden. Positiv ausgedrückt sichern also Widerstände die Existenz eines Verkäufers!
Positives Denken hat jedoch da keinen Sinn, wo es sich über das verdrängen schlechter Gefühle definiert. Wer mit sich selbst nicht im reinen ist, dem hilft es auch nicht, sich mit den Worten „Ich bin der Hans, ein toller Typ“, vor den Spiegel zu stellen. Auch nachdenken reicht nicht aus. Wichtig ist, dass Sie Menschen in Ihrer Nähe haben, mit denen Sie Kummer und Sorgen teilen können, die aufrichtig Anteil nehmen und Ihnen eine Rückmeldung geben können. Und wichtig – Klagen Sie Ihr Leid nur den Menschen, die Ihnen helfen können (zuhören als Hilfe eingeschlossen). Prüfen Sie auch selbstkritisch immer wieder Ihre innere Einstellung zu Problemen. Fragen Sie sich selbst „Habe ich ein Problem oder bin ich das Problem?“. Probleme geben uns auch gern mal eine Rechtfertigung, notwendige Dinge (vor denen wir z.B. Angst haben) nicht zu tun oder Verhalten zu entschuldigen. In der Rolle „kritischer Kopf“ z.B. finden Sie oft Menschen die ihren Sinn im permanenten aufdecken von Problemen und Missständen sehen. Denken Sie daran „Nichts ändert sich, außer ich ändere mich“. Suchen Sie bei Problemen auch nach Ihrem Eigenanteil. Probleme weisen uns den Weg.

Umgang mit Enttäuschungen
„Nachdem ich für den Kunden jetzt alles getan habe, macht der es woanders, ich bin total enttäuscht“. Haben Sie das so oder ähnlich schon mal gehört? Neben den Widerständen kennzeichnen auch so genannte Enttäuschungen den Verkäuferberuf. Was ist eine Enttäuschung? Eine Enttäuschung ist – wenn Sie den Begriff auseinander nehmen – eine Täuschung, die ent“hüllt“ oder ent“tarnt“ wurde – also zunächst einmal nicht mehr, als eine nicht erfüllte Erwartung. Interessant wird es, wenn wir erforschen, wessen Erwartung nicht erfüllt wurde. In diesem Fall ist es die Erwartung des Verkäufers. So stellt sich die Frage „Wer ist maßgeblich verantwortlich für die Enttäuschung?“ Wer hat hier etwas erwartet und sich Hoffnungen gemacht? (nebenbei bemerkt „Hoffnung ist der Tod des Kaufmanns“).
Es gibt Menschen, die nach mehreren Enttäuschungen beschließen künftig nichts mehr zu erwarten: „Wenn ich mir nichts erhoffe und nichts erwarte, dann kann nicht auch nicht enttäuscht werden“. Wie denken Sie über diese Aussage? Ich denke, nichts zu hoffen wäre wohl genauso falsch wie selbstverständlich von den eigenen Erwartungen auszugehen. Vielleicht liegt der Schlüssel in der Mitte, indem wir lernen eine realistische Einstellung zu den Dingen zu entwickeln. So sollten Sie innerlich jederzeit in der Lage sein, Annahmen (dazu gehören u.a. auch unsere Erwartungen) von Tatsachen zu unterscheiden. Sie müssen ggf. lernen zu akzeptieren, dass nicht alle Erwartungen zu Realitäten werden. Das ist nicht immer negativ. Wenn Sie zurückdenken werden Ihnen sicher genügend Situationen einfallen, in denen Sie froh waren, dass Ihre Erwartungen nicht Realität wurden.

Wer beeinflusst Ihr Leben?
Wenn Ihnen jemand etwas sagt, überlegen Sie bitte auch warum er es Ihnen sagt und welchen Vorteil er davon hat! Auch oder gerade dann, wenn sich etwas besonders verlockend anhört, sollten Sie sich fragen „Stimmt das oder hört sich das nur gut an“?
Wer sind Ihre Ratgeber? Wer sind Ihre Freunde? An wem orientieren Sie sich? Wenn Sie z.B. bei großen mutigen Projekten andere Menschen nach ihrer Meinung fragen, werden die Antworten nicht immer positiv ausfallen. Möglicherweise werden Sie öfter hören „Das kannst Du nicht“, „das schaffst Du nicht“, „lass das man lieber bleiben“ oder auch „Schuster bleib bei Deinen Leisten“. Diese Sprüche kommen nicht selten von den Menschen, die uns in der Kindheit das Laufen beigebracht haben“. Freunde & Vorbilder sind ohne Zweifel wichtige Personen, aber fragen Sie sich einmal ganz bewusst „Wer führt verantwortlich Regie in meinem Leben?“

Training & Weiterbildung
Ihr Gehirn alleine bestimmt noch nicht über Ihr Denken. Womit füttern Sie Ihr Gehirn? Gegenüber dem Tier hat der Mensch die Fähigkeit selbst zu bestimmen, womit er seinen Geist füttert. So kann eine Pflanze z.B. nicht beschließen „Ich will nicht blühen“, der Mensch aber kann sich bewusst geistig verkommen lassen. Womit füttern Sie Ihren Geist? Warum ist es wichtig was Sie denken? Jemand hat mal geschrieben: „Achte auf Dich und Deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.“

„Ich muss mich heute schon so bewegen, wie ich morgen einmal sein möchte.“
Vielleicht haben Sie von dieser „Erfolgsregel“ schon einmal gehört. Falsch umgesetzt würde es z.B. bedeuten, heute schon ein Auto zu leasen, das Sie sich finanziell noch gar nicht erlauben können. Falls Sie aber z.B. das Ziel haben, einer der besten Golfer in Ihrem Club zu werden, macht es Sinn heute schon alles Wichtige über Golfen zu lesen, viele erfolgreiche Golfer zu treffen und ständig zu trainieren. Wie legen Sie geistig die Grundlage für die Erreichung Ihrer Ziele?

Sind Sie mit ihrem Fachwissen auf der Höhe?
Wie steht es z.B. mit Ihrem Wissen zu den Themen Computer, Internet und Multimedia? In diesem Bereich ist es z.B. sehr einfach, sich für die Welt von morgen zu qualifizieren. Investieren (Geld, Kraft und Zeit) kommt vor kassieren. Investieren können Sie in Güter aber auch in Ihre Persönlichkeit. Wissen ist heute extrem preisgünstig. Für wenig Geld können Sie sich z.B. heute schon an der Volkshochschule Ihrer Stadt zum Experten auf diversen Gebieten ausbilden lassen. Im Bereich Informatik z.B. bieten Volkshochschulen sogar die Ausbildung zum Netzwerkadministrator an. „Überflüssig für meinen Beruf“ werden Sie vielleicht gegenhalten. O.k., Einwand akzeptiert. Aber wir wäre es, wenn Sie sich auf diesem Weg zumindest einen sattelfesten Umgang mit Tabellenkalkulation und Textverarbeitung aneignen?

Lernen Sie täglich etwas Neues
Lesen Sie z.B. jeden Morgen 10 Minuten aus einem guten Buch. So selbstverständlich wie Sie sich morgens die Zähne putzen oder die Kaffeemaschine zum Einsatz bringen, kann auch die Aufnahme von Wissen für Ihre persönliche Weiterbildung erfolgen. Falls Sie nicht gerne in Büchern lesen, schnappen Sie sich doch z.B. mal die Online- Hilfefunktion der von Ihnen am stärksten genutzten Software auf Ihrem PC. Sie werden staunen, wie viel Zeit Sie täglich sparen können, wenn Sie sich mit den Tastenfunktionen Ihrer Programme erst einmal intensiv vertraut gemacht haben. Wie viele gute Bücher haben Sie in den letzten 12 Monaten gelesen? Könnten Sie einem Kollegen „auf Schlag“ drei Bücher empfehlen, die Sie persönlich weitergebracht haben? Ihr persönliches Training wird besonders interessant, wenn Sie nicht nur Wissen in sich hineinstopfen, sondern das erlernte auch reflektieren. Schreiben Sie z.B. jeden Abend einen Satz in Ihr persönliches Tagebuch. „Was war heute mein schönstes Erlebnis?“ Was Sie niederschreiben manifestiert sich, Ihr persönlicher Lernerfolg steigt, ein positiver Lernkreislauf entsteht. Ich höre, ich denke, ich schreibe nieder, ich lese was ich geschrieben habe, ich komme beim lesen auf neue Gedanken, ich schreibe diese neuen Gedanken nieder – ich reflektiere. Probieren sie es aus, es macht viel Spaß, und alles was Ihr Gehirn nicht speichert, haben Sie künftig auf einem Blatt gesichert.

Kennen Sie Menschen, die meinen, bereits alles zu wissen?
Wenn wir aufhören, selbst für unsere geistige Befruchtung zu sorgen, und aufhören besser zu werden, haben wir aufgehört, gut zu sein. Falls Sie nicht gerne lesen, mache ich Ihnen ein anderes Angebot: Jeden Tag kommen die größten Persönlichkeiten der Welt zu Ihnen nach Hause und präsentieren Ihnen „wie es geht“. Setzen Sie sich einmal 1 Stunde intensiv – „bewaffnet“ mit Stift und Zettel – vor Ihren Fernseher. Beobachten Sie in z.B. politischen Diskussionen, wie Argumente gebracht, Einwände entgegengenommen und Widerstände aufgelöst werden. Abgesehen von den Rundfunkgebühren ist es ein kostenloses Seminar bei Ihnen zuhause!

Mein Verhalten gegenüber Veränderungen
In unserer schnelllebigen Zeit müssen einmal getroffene Entscheidungen mehr denn je überdacht werden, Wege geändert und Abläufe neu strukturiert werden. Wie reagieren Sie für gewöhnlich, wenn Veränderungen ins Haus stehen? Verharren Sie lange beim Alten oder sind Sie neuem gegenüber aufgeschlossen? Verlierer sehen in Veränderungen sofort die Gefahren und Gewinner sehen als erstes die Chancen, die sich aus einer Veränderung ergeben können. Wer etwas will, sucht Wege. Wer etwas nicht will, sucht Gründe. Wie ist das bei Ihnen? Sind Sie in der Regel schnell dazu bereit, das positive an einer Veränderung zu suchen?
Damit sich die positiven Auswirkungen von Veränderungen entfalten können ist es wichtig, die Veränderung zunächst einmal zu akzeptieren. Wer dazu nicht bereit ist, wird meist vorrangig mit den negativen Auswirkungen leben müssen, die sich durch die jeweilige Veränderung ergeben.
Falls das Thema für Sie Bedeutung hat, versuchen Sie es mit einer Übung. Stellen Sie die Fragen nach dem was vielleicht nicht funktionieren könnte soweit es geht zurück, in eine Zeit, die nach dem ausprobieren, also nach dem sammeln eigener Erfahrungswerte liegt.
Um von dem abstrakten Begriff „Veränderung“ einmal wegzukommen, nehmen wir hier exemplarisch an, ein von Ihnen „geliebtes Produkt“ wurde weiterentwickelt und kommt nun in einer neuen, verbesserten Version auf den Markt. Die Produktverbesserung zieht eine Preiserhöhung nach sich, in der Sie nun eine Schwierigkeit sehen. Solange Sie sich darüber aufregen, dass Sie es künftig schwerer haben werden, Ihr Produkt anzubieten, können Sie sich mit den neuen Funktionen oder Produktverbesserungen nicht identifizieren. Ihr Kunde wird merken, dass Sie nicht voll hinter ihrem Angebot stehen und als mögliche Folge daraus entwickeln sich Ihre Verkaufsergebnisse rückwärts. Das verrückte daran ist– sie sehen sich in Ihrer Einschätzung dann auch noch bestätigt. Fragen Sie sich was besser ist: Lieber mit einer optimistischen Einstellung mal danebenliegen, oder als Pessimist Recht behalten? Konkret geht es um die Fähigkeit, sich den immer schneller werdenden Veränderungen des Marktes zu stellen, eine Aufgabe, in der wir uns selbst oft besser beurteilen als wir es in der Praxis tatsächlich sind. Falls Ihnen eigene Erlebnisse einfallen, notieren Sie diese am besten jetzt gleich in Ihrem Notizblock.

Mein Eigenbild, meine Grundeinstellung & meine Erwartungen
Sind Sie ein positiver Mensch? Wie viele positive und fruchtbare Gedanken haben Sie in Ihrem Kopf gespeichert? Wie viele positive Gewohnheiten haben Sie schon in Ihrem Arbeitskreislauf verankert? Positive Gewohnheiten lassen sich systematisch in unserem Kopf verankern, wie auch die Abläufe beim duschen, anziehen oder Autofahren in unserem Gehirn gespeichert sind. Wir wären fix und fertig, wenn wir jede Minute beim Autofahren noch überlegen müssten, was wir als nächstes tun müssen.

Wie hoch ist Ihre Fähigkeit, Situationen realistisch einzuschätzen?
Wie oft baut sich Ihr Verhalten auf Annahmen oder Vermutungen auf. Falls Sie dazu neigen, aus Beobachtungen Annahmen abzuleiten, wie positiv sind diese in der Regel? Stellen Sie sich vor Sie warten nach einem Angebot darauf, dass der Kunde Sie zurückruft. Nun ist es schon eine Weile her und Ihr Kunde hat sich nicht gemeldet. Was denken Sie? Denken Sie, dass ihr Kunde nicht anruft, weil er sich erst noch weitere Angebote einholen wird oder weil er ganz einfach noch keine Zeit gefunden hat. Gedanken produzieren Realitäten und so kann bereits der Glaube Berge versetzen. Vielleicht haben Sie das auch schon erlebt, dass Sie dachten „Das schaffst Du nicht“. Tja, und meist tritt es dann auch ein. Unzählige Bücher wurden schon geschrieben, über das Phänomen der sich selbst bewahrheitenden Prophezeiung. Fragen Sie sich im nächsten Monat mehrmals täglich und bewusst bei Ihren Entscheidungen „Handle ich grad auf der Basis von Fakten oder auf der Basis von Vermutungen und Annahmen?“

Fühlen Sie sich (noch) als Pionier?
Konsolidierung, Krise, Stagnation, Dienst nach Vorschrift. Sind das möglicherweise Begriffe, die zu Ihrem Arbeitsstil passen würden oder sind Sie (noch) bereit für Aufbruch und Veränderung? Falls Sie der Alltag mal in die Ecke der Trägheit verschlägt, kommen Sie dann aus eigener Kraft wieder auf Touren? Würden Sie sich selbst als Stehaufmännchen bezeichnen? Wie lange dauert es, bis Sie sich von einer Niederlage wieder erholt haben? Kommt die Anerkennung, die Sie zurzeit beziehen, überwiegend aus Leistung oder Mitleid? Was strahlen Sie aus? Kaufen Kunden aus Mitleid, Begeisterung oder Überzeugung? Haben Sie noch den Biss, die Möglichkeit und Fähigkeit, unternehmerisch zu denken und zu handeln? Sind Sie beispielweise gefühlte 40 Jahre jung, 40 Jahre alt oder 40 Jahre tot (…und wissen es nur vielleicht noch nicht)?
„No risk no fun“ bedeutet nicht, dass Sie ab heute mit dem S-Bahn- Surfen beginnen müssen, aber vielleicht fragen Sie sich einmal selbst „Wann habe ich das letzte Mal etwas wirklich Großes gewagt“? Manch einer hat sich mit den Jahren ein gemütliches Nest gebaut, aus dem er gar nicht mehr raus möchte.

Innere Ruhe und Gelassenheit
Unternehmer, die sich von ihren Kunden holen wollen, was ihnen zusteht, stehen heute nicht selten vor verschlossenen Türen. Die Zeit der „Hochdruckverkäufer“ ist glücklicherweise vorbei, nur wenige Menschen lassen sich heute noch zu einem Kauf überreden. Menschen lassen sich gerne verführen, aber nicht vergewaltigen. Wer heute als Unternehmer bestehen möchte, muss Menschen mögen, sie schätzen und Ihnen Gutes tun.
Schaffen Sie sich zunächst ein Umfeld, in dem Sie entspannt arbeiten können. Wenn Menschen nicht frei und entspannt arbeiten können, gleiten ihnen wichtige Empfindungen aus der Hand. Sie fangen an, die Dinge zu verwechseln; Gier mit Strebsamkeit, Macht mit Anerkennung, Kontakte mit Freundschaften, Besitz mit Glück.
„Du sagst, das Leben ist Kampf, und man muss sich holen was einem zusteht, damit man nicht auf der Strecke bleibt. Ich denke über Deine Worte lange nach und fange an zu verstehen, warum ich deine Gedanken nicht teilen kann. Ein Blatt, auf dem steht was mir zusteht, habe ich niemals bekommen“. Text aus dem Buch „Lachen Weinen Leben …einen Schritt zurück nach vorn“, Dirk Schuhmacher.

Menschen brauchen eine Bühne, auf dem sie sich präsentieren können, und ein Zuhause, in dem sie sich wohlfühlen.
Wo ist Ihre Bühne und wo ist Ihr Zuhause? Vielleicht ist Ihre Bühne eine Referententätigkeit oder Ihr Auftritt beim Kunden. Viele Menschen, die in Ihrem Beruf keinen Auftritt haben, suchen sich ein Podium in ihrer Freizeit, werden z.B. Vorsitzender im Sportverein oder Solist im Kirchenchor. Wo Sie persönlich Ihre Bühne finden, ist von untergeordneter Bedeutung, wichtig ist nur, dass Sie eine finden. An diesen Orten bekommen wir Anerkennung, die Energie („ich werde gemocht“), mit der wir unsere Batterien aufladen. Unser Zuhause kann z.B. unsere Familie sein, die Bürogemeinschaft, die Bowling- oder Fußballmannschaft, die Band oder die Skatrunde. „Eine Bühne & ein gutes Gefühl von Zuhause“ geben uns die innere Kraft, die uns ermöglicht im Gleichgewicht zu bleiben und aus unserer Mitte heraus zu leben.
Menschen mit „zu wenig Bühne“ können sie daran erkennen, dass sie in hoher Frequenz Heldengeschichten erzählen. Heldengeschichten sind leicht zu enttarnen- man erkennt sie daran, dass einem das zuhören meist schwerfällt und der Erzähler der Geschichte gleichzeitig die Hauptrolle in der Geschichte einnimmt. Ein beliebter Einstieg in eine Heldengeschichte: „Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was ich erlebt habe…“.
Wo bekommen Sie Ihre Bestätigung und wo fühlen Sie sich am stärksten geborgen? Was gibt Ihnen persönlich das stärkste Gefühl, ein anerkannter und geliebter Mensch zu sein? Woraus ziehen Sie persönlich die größte Anerkennung?

Der blinde Fleck
Immer gibt es einen Teil, zu dem wir selbst keinen Zugang haben, den wir selbst nicht sehen können. Genauso wie wir im Spiegel unseren Rücken nicht betrachten können, gibt es auch einen Teil unserer Persönlichkeit, den wir selbst nicht sehen können. Damit Sie Ihren Rücken im Spiegel sehen können, brauchen Sie einen zweiten Spiegel. Für den Blick auf den „blinden Fleck“ ihrer Persönlichkeit brauchen Sie einen zweiten Menschen, am besten einen Freund. Warum könnte es sinnvoll sein, dass Sie sich mit Ihrem blinden Fleck auseinandersetzen? Fragen Sie sich einmal „Gibt es Dinge an anderen Menschen, die mich permanent stören?“ Haben sie z.B. einen Kollegen oder Bekannten, der Sie nie ausreden lässt und ihnen schon nach dem ersten Satz ins Wort fällt? Glauben Sie, dass möglicherweise auch andere Menschen im Umfeld ihres Kollegen davon „genervt“ sind. Wissen Sie von sich selbst, was andere an Ihnen „nervt“. Alle Menschen haben neben ihren positiven Eigenschaften auch negative Eigenschaften. Einen großen Teil unserer negativen Eigenschaften könnten wir verändern, wenn wir unsere unbeliebten Eigenschaften besser kennenlernen. Nehmen Sie nur einmal das Thema Mundgeruch. Wie lange dauert es, bis sich jemand ein Herz nimmt und uns ggf. darauf aufmerksam macht.

Lernen Sie sich und ihre Ausstrahlung besser kennen
Am besten suchen Sie sich einen Freund oder Kollegen. Präsentieren Sie sich im Rollenspiel gegenseitig Ihre Produkte. Dabei spielt es keine Rolle, ob Ihr Gesprächspartner Verkaufsberater für Werkzeuge ist und Sie selbst vielleicht Immobilienmakler oder Grafikdesigner. Sprechen Sie im Anschluss vor allem über die Punkte, die Ihnen gefallen haben, aber auch kurz über das, was Sie gestört hat. Verkäufer lernen z.B. in Schulungen ihren Kunden öfter mit seinem Namen anzusprechen. Vielleicht bekommen Sie jetzt von Ihrem Trainingspartner die Rückmeldung: „Gestört hat mich, dass Du – ich habe mitgezählt – 35x „lieber Herr Schmidt“ gesagt hast“. Umso öfter Sie gemeinsam trainieren, desto stärker wird Ihr Vertrauen in den eigenen „Auftritt“. Dieses innere Vertrauen ist entscheidend für das Bild, das andere von Ihnen bekommen. Ihr Selbstbild strahlt nach außen.

„Sag nichts, ich weiß schon was Du für einer bist…“
Wie lange dauert es, bis Sie sich ein klares Bild von einem Menschen gemacht haben? Menschen neigen dazu, andere – meist sofort nach dem Kennenlernen – zunächst einmal in eine der schon existierenden Schubladen zu legen. Oft ist das eine Hilfe, denn so laden wir intuitiv das Kommunikationsprogramm, das wir für diese Schublade bereits gespeichert haben. Aber wie oft liegen wir richtig? Wie oft sind wir ggf. bereit zu korrigieren. Haben Sie z.B. schon mal erlebt, dass ein Kollege oder Bekannter zu Ihnen sagt „Mensch, mit ihnen kann man sich ja doch ganz vernünftig unterhalten und ich dachte immer sie wären ein Ar…“ Oft kommen diese Rückmeldungen erst nach intensiverem Alkoholkonsum zu Tage (z.B. bei einer Betriebsfeier). Wie viele Menschen uns wohl zunächst wie dieser Kollege einschätzen? Wissen Sie nach der ersten Begegnung auch immer schon gleich, mit wem Sie es zu tun haben? Vorurteile sind menschlich, aber Sie sollten gegen Ihre eigenen vorgehen. Fragen Sie sich z.B. immer wieder ganz gezielt „Welche positiven Eigenschaften schätze ich am anderen ganz besonders“?
Eines Tages musste es ja mal passieren, dass Solche auch in dein Haus einziehen. Man weiß ja wie die sind, die Zeitungen sind voll davon. Schon als du ihr Auto gesehen hast, war für dich alles klar. Alleine schon wie sie sich kleiden- furchtbar. Im Nachbarhaus wohnen jetzt auch schon welche, dort wurden letzte Woche zwei Fahrräder geklaut. Heute Morgen sprang dein Auto nicht an. Sie sahen dich, kamen herunter und brachten es wieder zum laufen. Du wolltest sie bezahlen, doch sie lehnten dein Geld ab, reichten dir ihre Hand, freuten sich und sagten „Auf gute Nachbarschaft“. (Text aus dem Buch „Lachen Weinen Leben … einen Schritt zurück nach vorn“, Dirk Schuhmacher)

Toi toi toi!
Ja, ich möchte das erste Modul „Einstellung & Verhalten“ jetzt mit einem kurzen Witz schließen:
Ein Geisterfahrer hört im Autoradio die Verkehrsmeldung „Geisterfahrer auf der BAB 7“ und ruft „Einer? Hunderte!“
Ich freue mich über einen Besuch auf meiner Homepage: www.dirk-schuhmacher.de & wünsche Ihnen viel Freude & Erfolg bei all Ihren Vorhaben!
Dirk Schuhmacher

Gedanken